Aktuelles
C2PAT - Carbon to Product Austria
Lafarge, OMV, VERBUND und Borealis starten eine sektorübergreifende Zusammenarbeit für die Abscheidung und Nutzung von CO2 im großindustriellen Maßstab
Lafarge Zementwerke, ein Unternehmen der LafargeHolcim Gruppe, OMV, VERBUND und Borealis unterzeichnen eine Absichtserklärung für die Errichtung einer Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab bis 2030. Die Anlage soll die Abscheidung von CO2 aus der Zementherstellung sowie die Fertigung von hochwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglichen. Durch die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette werden Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Innovation in Österreich vorangetrieben. Mit diesem innovativen Projekt werden die Emissionen in der Zementproduktion signifikant verringert und das Treibhausgas CO2 als wertvolle Ressource für die industrielle Weiterverwendung etabliert.
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie finden unter folgenden Links:
C2PAT - Carbon to Product Austria (de)
C2PAT - Carbon to Product Austria (en)
Leobner setzen auf neue Stadtpflanzen

Gemüse aus dem städtischen Umfeld
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte – die Versorgung der wachsenden Bevölkerung mit Agrarprodukten ist eine große Herausforderung. Besonders in urbanen Räumen ist es schwierig, dem Trend zu nachhaltigen, lokalen und qualitativ hochwertigen Produkten nachzukommen. Daher sind neue Agrarsysteme notwendig. Der Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes ist an einem großen deutschen Forschungsprojekt beteiligt, das an solchen Agrarlösungen arbeitet.
Projekt SUSKULT
Qualität und Nachhaltigkeit der Ernährung stehen vermehrt im Fokus. Was in landwirtschaftlich geprägten Regionen noch relativ einfach umzusetzen ist, gestaltet sich in den Städten jedoch weitaus schwieriger. Darüber hinaus besteht eine zentrale Zukunftsfrage, wie Ertragssteigerungen in der Agrarwirtschaft bei endlichen Phosphatressourcen, hohem Energieaufwand bei der Düngemittelproduktion und der Verschmutzung von Gewässern und Böden durch Phosphor und Stickstoff künftig möglich sein werden. Ein Team von 15 Partnern aus Industrie und Forschung unter Koordination des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT will dieses Problem nun lösen und entwickelt im Rahmen des im April gestarteten Projekts SUSKULT ein neuartiges Agrarsystem. Das Besondere dabei ist der Standort: Das Agrarsystem dockt an städtische Kläranlagen an. Doch warum gerade Kläranlagen? Hierzu lohnt sich ein Blick auf die Komponenten, die für eine Pflanzenkultivierung benötigt werden: Für den geschlossenen Anbau von gartenbaulichen Produkten, z. B. in Gewächshäusern, sind das im wesentlichen Nährstoffe (Dünger), CO2, Wärme und Wasser. All diese Ressourcen sind auf Kläranlagen zu finden. Um eine agrarwirtschaftliche Produktion direkt an Kläranlagen andocken zu können, entwickelt ein interdisziplinäres Konsortium im Rahmen von SUSKULT ein entsprechendes Bausteinsystem. Das Ergebnis soll regional angebautes, qualitativ hochwertiges Gemüse sein.
Leobener Anteil
Die Leobener Verfahrenstechniker sind bei diesem Projekt zusammen mit dem Lehrstuhl für Rohstoffmineralogie der Montanuniversität für die Rückgewinnung von Nährstoffen aus den Abwässern zuständig. „Wir haben in einem bereits abgeschlossenen Projekt an der Rückgewinnung von Stickstoff aus Klärwasser gearbeitet“, erklärt Ass.Prof. Dr. Markus Ellersdorfer. Mit einem neuen Verfahren wurde mit Hilfe von Zeolithen überschüssiger Stickstoff aus Abwässern rückgewonnen. Zeolithe sind kristalline Verbindungen, die aufgrund ihrer Struktur die Fähigkeit besitzen, bestimmte Stoffe zu binden bzw. konzentriert wieder freizugeben. In der Natur kommen Zeolithe in Form unterschiedlicher Minerale vor und können in zahlreichen Lagerstätten (z.B. auch in Europa) abgebaut werden. „In unserem Projekt ließen wir die Abwässer über Zeolithe strömen, wobei der Stickstoff in den Gitterstrukturen ‚hängenbleibt‘ und dann als konzentrierte Lösung wieder ausgewaschen wird“, erläutert Ellersdorfer. Der so gewonnene Stickstoff wird für die Reinigung industrieller Rauchgase eingesetzt. „Im neuen Projekt geht es nun darum, ob unser Stickstoffprodukt auch als Dünger eingesetzt werden kann und ob Kalium und Phosphor – ebenso wichtige Pflanzennährstoffe – auf dieselbe Weise gewonnen werden können“, skizziert Ellersdorfer. Für seine Arbeitsgruppe ist das Mitwirken in einem so großen Projekt natürlich ein großer Erfolg, ist es doch auch schön zu sehen, dass mit neuen Technologien Abläufe im Sinne der Nachhaltigkeit verbessert werden können.
Vorzeigeprojekt "Renewable Gasfield"
Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie finden unter folgenden Links: